Wer hier war, wird nicht vergessen

Die Klasse 10d besucht die Gedenkstätte in Auschwitz-Birkenau

Wir, die Klasse 10d der Osterrath-Realschule, waren vom 02.04.14 bis zum 06.04.14 mit unserer Klassenlehrerin Frau Maschmann in Krakau. Uns begleiteten Frau Plaß und Frau Wenningkamp, sowie Herr Gomula und Herr Hölzen aus dem Geschichtsseminar Paderborn. Diese Fahrt wurde uns durch die Stiftung „erinnern ermöglichen“ finanziert.

Alles begann mit einer 3-monatigen Vorbereitungszeit, in der wir intensiv im Unterricht zum Thema des Nationalsozialismus arbeiteten. Zusätzlich bekamen wir Besuch von Frau Dr. Kass, die freie Mitarbeiterin der Stiftung ist und uns ihren Koffer mitbrachte. Darin waren Gegenstände aus der Zeit des Holocaust, unter anderem ein Judenstern, ein altes Poesiealbum und eine alte Puppe. Jeder Gegenstand erzählte seine eigene Geschichte und so wurden wir in das Thema des Holocaust sehr anschaulich eingeführt. Außerdem besuchten wir eine Ausstellung in unserer Aula von der Stiftung und sahen im Gütersloher Kino Bambi den Film „Schindlers Liste“.

Der erste Tag unserer Fahrt begann dann auch auf den Spuren von Oskar Schindler in der Stadt Krakau. Der Höhepunkt war der Besuch seiner Fabrik. Diese Fabrik ist ein Museum, in dem viele Bilder und Filme über die Zeit des Nationalsozialismus und das Wirken von Oskar Schindler gezeigt wurden. Der Abend stand uns zur freien Verfügung, sodass jeder in Kleingruppen die Chance hatte, die Stadt zu erkunden.

Am nächsten Morgen begann der für uns interessanteste, aber auch traurigste Tag. Der Besuch der Gedenkstätte in Auschwitz stand an. Nach dem Frühstück ging es nach 1 ½ stündiger Fahrt Richtung Auschwitz. Wir besichtigten zuerst Birkenau, wo uns alle die Größe des Lagers überrumpelte. Aber auch die Baracken waren eindrucksvoll, man kann sich gar nicht vorstellen, wie die Menschen dort auf so engem Raum leben und welche Grausamkeiten und Terror sie durch die SS-Aufseher erleiden mussten. Am Ende des Lagers standen die zerstörten Krematorien. Diese wurden von den SS-Leuten kurz vor dem Eintreffen der Sowjetarmee gesprengt, um die schrecklichen Taten zu vertuschen. Interessant war auch, dass Israelis dieses Thema mit ganz anderen Augen sahen. Sie feierten dort, dass trotz der unvorstellbaren Verbrechen an ihrem Volk es Überlebende gab und ihr Glaube fortbestand hat.

Anschließend besuchten wir das Stammlager, in dem wir beeindruckende Räume sahen, die voll mit z.B. Schuhen oder Haaren von den ermordeten Juden waren. Der Anblick der unvorstellbar großen Menge von Schuhen (ca 80 000) aber auch jeder einzelne Schuh machte uns sehr betroffen und nachdenklich, die Stimmung war extrem bedrückend. Den Abend schlossen wir mit einem gemeinsamen Essen in einem jüdischen Restaurant ab. Das Essen war sehr außergewöhnlich und interessant. Zusammen mit der jüdischen Livemusik war es für alle ein besonderes Erlebnis.

Am letzten Tag ging es in das jüdische Museum, in dem man eine Bilderausstellung betrachten konnte. Hier bekamen wir eine einstündige Führung und anschließend trafen wir uns mit einer Zeitzeugin, einer 74 jährigen Frau, die mit nur 3 Jahren in das KZ Auschwitz-Birkenau kam und den Holocaust überlebte. Alle waren tief berührt und manche mussten sogar weinen. Jeder war in seinen eigenen Gedanken vertieft. Nach diesen sehr bewegenden Momenten hatten wir freie Zeit zum Mittagessen und um die Stadt Krakau zu besichtigen. Am späten Nachmittag trafen wir uns zu einer Besichtigung der Wawelburg, das Wahrzeichen der Stadt Krakau . Am Abend aßen alle noch in Kleingruppen in Krakau. Anschließend ging es mit dem Bus zurück nach Deutschland.

Diese Fahrt war für alle ein Erlebnis besonderer Art, die niemand so schnell vergessen wird. Wir bedanken uns bei der Stiftung „erinnern ermöglichen“, die uns zu dieser beeindruckenden Fahrt verholfen hat.

…Ja, die Stiftung hat Recht: „Wer hier war, wird nicht vergessen!“ und wir werden uns immer erinnern!

(verfasst von der Klasse 10d)

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